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Dienstag, 14. Oktober 2008

Sprachcocktail


Gestern hatte ich die Ehre an einem Abend einen Blick in verschiedene Worshipleader-Konferenzen zu werfen. Hier treffen sich die Worshipleiter der Umgebung jede Woche, nehmen an einer Art weiterbildung teil und tanken bei Lobpreis und Gebet füreinander auf. Dort habe ich auch an einer koreanischen Lobpreiszeit teilnehmen dürfen, aus der ich den einsten Sprachcocktail gemacht habe, denn während die anderen koreanisch gesungen haben, bin ich in den Liedern "Open the eyes/ Herr, öffne du mir die Augen" und "Come, now is the time/ Komm, jetzt ist die Zeit" zwishcen Deutsch und Englisch hin- und hergehüpft, je nachdem wie ich grad mochte und wie es zur Länge der koreanischen Worte gepasst hat. Dazu hatte ich auch genügend Zeit, denn Koreaner sind noch schlimmer als die deutschen Kirchen was das Wiederholen von Liedzeilen angeht. "Zum Verinnerlichen" wurde mir erklärt und das klappt auch, bald kann ich einige Lieder auf Koreanisch mitsingen =). Zwischendurch war ich mit Judy, meiner Freundin von Patmos, zum Dinner japanischer Art:

An dem Abend durfte ich auch eine Menge interessanter Dinge über Koreas Geschichte und Beziehung zu Ländern wie Japan erfahren. Wegen japanischer Eroberungsversuche ist Korea dem Nachbarland gegenüber eher feindlich eingestellt und das hat sich in den Köpfen der Menschen einfach festgesetzt. Judy bedauert, dass sie diese Einstellung auch bei sich weiderfindet.
Die koreanische Trennung ist übrigens verglichen mit der deutschen komplett anders, denn der Schnitt scheint recht "sauber" zu sein. Es gibt keinerlei Chance zur Kommunikation in den nördlichen Teil, nicht mal illegaler Weise. Es bestehen keine technischen Möglichkeiten dazu. Eine Wiedervereinigung ist nicht in naher Sicht, denn Nordkorea will diese nur als kommunistisches Land und das führt dazu, dass Südkorea eine Vereinigung nicht anstrebt. Wenn sie doch irgendwann da sein sollte, wird es sehr schwer werden, denn die Völker der beiden Länder haben kaum noch Gemeinsamkeiten. Ich stelle mir das vor, als würde man Deutschland und Österreich vereinigen, nur weil sie früher zum gleichen Reich gehörten und eine ähnliche Sprache sprechen. Südkoreaner sollen das Koreanisch des Nordens teilweise nicht mehr verstehen, sagte Judy.
Später habe ich 3 CDs mit koreanischer und chinesischer Musik geschenkt bekommen =). Leider haben sich an diesem Abend keine weiteren Kontakte ergeben, obwohl auch Jugendleiter eine Konferenz hatten und ich gerne mit jedem von ihnen gesprochen hätte. Gleich nach Ende gingen aber alle nach Haus und ich fands dann doch ein wenig blöd jemanden von ihnen aufzuhalten mit etwas wie "Sorry, but I would like to get to know you because you are in my age and you are a church leader like me, I would like to meet you!". Das kommt nicht so gut bei koreanischer Schüchternheit.

Der Sprachcocktail wurde übrigens heute kräftig weitergerührt, denn ich habe begonnen mit einem Freund aus der Caleb-Gemeinde namens Kjong-Ho oder Joshua Koreanisch zu lernen. In return I'll teach him German. Und das Ganze trifft sich auf Englisch, denn wenn Kjong-Ho nicht hier ist, studiert er grad Medizin in der USA und würd sehr gerne mal in Deutschland leben, wie er das früher schon einige Monate in München ausprobiert hat.

2 Kommentare:

annablume hat gesagt…

Sag mal, isst du mittlerweile wirklich alles???:-)
Echt toll was du erleben darfst.
sei fett gesegnet!

gela* hat gesagt…

nee, ich ess lange nicht alles, aber ich setzte mich mittlerweile neben alles ;-)
es ist mir noch kein totes tier oder gimshi über die lippen gekommen.
die meisten koreaner, mit denen ich essen gehe, sind zuerst ziemlich überfordert ein restaurant zu finden, wo du etwas ohne fisch oder fleisch kriegst. am ende gibts aber doch immer was ganz gutes.