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Montag, 29. September 2008

Zum Abschied in die Vollen!

Sonntag, der 21.9., war unser letzter richtiger Tag in Jeon Ju und begann mit dem normalen Sonntagsgottesidienst um 10Uhr mit Pastor Ham in voller Sonntagsrobe und Choraufgebot.
Danach hatten wir einige Zeit Pause- Das war schon ein Revolution an sich, denn wann hatten wir das Wort zum letzten Mal gehört?!
So gut sie begonnen hatten, so aprupt endete sie auch wieder mit: "Schnell, in die Autos!". Wir fuhren zum Mittagessen -aber was für eins! Eingeladen von einem Ehepaar der Gemeinde, ließen wir es uns in einem koreanisch angehauchten italienischen Restaurant so richtig gut gehen. Dazu gehörte auch die Besichtigung einer typisch koreanischen Wohnung, die wie eine Hotelsuit vermietet wird -hach, könnte ich doch nur....- Es war perfekt! Im Wohnzimmer könnte man Balett tanzen, auf dem Bett Kissenschlachten austragen und in der Küche nach Belieben rummantschen. Eines sollten deutsche Wohnungen von den Koreanern eindeutig übernehmen: Die wenigen Möbel! Häuser wirken so viel freundlicher!
Eine gemütliche Zeit, die aber viel zu kurz war, später, saßen wir wieder in den Autos. Hier gabs Zeit für tolle Gespräche (danke, rené ;-)).

Gefühlt wenige Augenblicke später tanzten wir schon wieder. Diesmal mit der kompletten Tennie-tanzgruppe der Gemeinde- das war einfach nur toll und die Generalprobe für den Abend.

Nach eine weiteren Pause, in der man sogar mal kurz vor die Tür nach Jeon Ju rein gehen konnte (wow, wir haben echt nen Sonntag geschenkt bekommen- mal mit durchatmen!) begann schon unser Auftritt vor dem Gottesdienst -diesmal schon viel besser als am Vortag!

Dieser Gottesdienst war für koreanische Verhältnisse unglaublich schnell zu Ende, dachten wir, als Pastor Hamm nach ca einer Stunde den Segen sprach. Doch in Wahrheit ging es da erst richtig los: Jeder aus der Gemeinde hatte seinen Auftritt: Jede Gruppe hat musikalisch etwas vorgeführt: von den ganz ganz kleinen 1-3jährigen bis hin zu Berufsmusikern und auch Senioren.

Hinterher (es war schon ca.23Uhr!) meinte Jules und meine Gastmami: Sie wollte uns noch ein Geschenk machen und wir werden jetzt zusammen in die örtliche Kaufhalle gehen (,die Sonntag bis 24Uhr geöffnet hat!), in der man wirklich alles bekommt und haben Ohrringe, Ketten und süße Kalender gekauft. Hinterher durften wir uns etwas zu essen aussuchen und wir haben noch ewig dagesessen und erzählt und es war einfach nur genial! Zwei Stunden, nachdem wir uns getrennt haben, klingelte der Wecker... =)

Samstag, 27. September 2008

shall we dance?

Samstag, den 20.9.:

Abfahrt aus unserem Ferienparadies und zwar ad hoc und begleitet von einigem Regen wie Deutschland ihn noch nicht gesehen hat.

Kurz vor Beendigung des Frühstücks hieß es: Sachen packen, es geht los. Das war mal wieder ganz anders als der kleine Ausschnitt vom Plan besagte, den wir kannten, aber was solls, wir wussten ja, es ist gut für uns gesorgt, wie auch immer das Programm abläuft.

Zuerst gings in ne Gemeinde, in der wir eine weitere kontroverse Seminarrunde hatten. Es war höchst spannend, aber auch sehr nervenaufreibend, wenn man zum einen genau verstehen will, was der Pastor meint, aber andererseits aufpassen muss, das man nicht zu negativ oder kritisch denkt oder so aussieht als täte man.

Zum Essen, das in nem Restaurant ca 500m entfernt für uns bereitet wurde, wurden wir mit den schicken Autos kutschiert. Als wir für hinterher vereinbart haben zurückzulaufen, um uns wenigstens ein wenig zu bewegen, regnete es. Na toll.

Wenig später führte unser Weg in eine andere Kirche, in der wir die Jugendlichen aus Pastor Hams Gemeinde treffen durften und ihre Tänze zu Lobpreislieder lernen durften. Das war sehr cool! Hinterher hatten wir einen Auftritt damit, was seltsam war, denn im Pubikum konnten einige die Bewegungen besser als wir Deutschen, aber so ließen sich durch Augenkontakt und Lächeln gleich gute Kontakte herstellen ;-).


Viele "Aniohikaseo"s und "Chukbokhamnida"s später saßen wir im Auto von Yeun-Ok, einer jungen Frau, die uns die ganze Zeit begleitet hat und uns allen ans Herz gewachsen ist, und haben Mädelsgespräche geführt ;-).

Als wir endlich in den Gastfamilien waren (die Verabschiedung von der Gruppe war mal wieder sehr krass, besonders nach den 2 intensiven Tagen zusammen), war es schon wieder zu spät für Konversation. Kurz zusammensitzen, Dusche, Bett und Ende, möchte man denken. Für Jule und mich war aber noch so viel auszuwerten und zu reflektieren, dass das abendliche Ehebettgepräch seeehr lang wurde ;-).

Freitag, 26. September 2008

Sommer, Sonne, Sonnenbrand

Für die Zeit von Donnerstag, den 18. bis Freitag, den 19.9. waren wir mit vielen Pastorenfamilien der Umgebung auf Urlaub am Gelben Meer. Die Koreaner baden dort nicht, es ist auch sehr dreckig. Stattdessen liefen sehr viel spannendere Dinge ab: Wir haben unser Abendessen selbst gefangen. Ob Krebse, irgendwelche Fische oder Muscheln, das Meer gibt ne Menge "Leckereien" her. Serviert wurde das ganze roh, mit einer Schere geschnitten und Chilli getränkt oder gegrillt. Aber auch wenn man das nicht so lecker fand: Das Fangen war eigentlich ganz witzig. Zum Krebse fischen sind die Männer (Frauen durfte nicht, zu schwer!) mit nem riesigen Netz bis zur Brust ins Meer gelaufen, haben es dort ausgebreitet und zurück zum Ufer gezogen. Dort angekommen stürtzen sich alle (heir auch die zugehörigen Frauen) auf den Fang und man konnte ab und zu stolze Freudenschreie vernehmen. Dann wurden die lebenden Tiere in Schubkarren und Eimer gesammelt. Auch ich hab mal son lebendes umsichmitdenscherenklapperndes Vieh aufgesammelt *bibber*. Dagegen war das Untersuchen der Fische sehr spannend: die Kiemen, die Schuppen, die Augen usw. Ich musste es ja nicht essen.

Muscheln werden mit Salz aus dem Wattenmeer gelockt und dann geschnappt. Ich habe mich an diesem Vormittag allerdings lieber mit den schon verlassenen Muschelgehäusen beschäftigt, die sind eh viel schöner. Bei der Gelegenheit kam es zu sehr viel Bräune und nem kleinen Sonnenbrand... während in Deutschland 13° sind =).

Zum Programm, das für Urlaub recht voll war, gehörten auch mehrere Besuche von Gemeinden in der Nähe. Interesant war, dass während wir in Seoul ganze Turnhallen voller Jugendliche gesehen haben, hier wirklich Dorf war: 30-40Leute, hauptsächlich alte Frauen, einige Männer und wenige junge Familien mit Kindern. Außerdem haben die Pastoren Seminare für uns gemacht, in denen wir Fragen unseren Glauben betreffend stellen konnten. Nach anfänglichen sprachbedingten Kommunikationsschwiergkeiten und Ärger darüber, waren die sehr spannend, wenn auch kontrovers, denn die koreanische Theologie unterscheidet sich doch in einigen Punkten von der europäischen. Nach vielen Disskusionsrunden,Gesprächen, Gebeten und Lobpreis unter uns Deutschen konnten wir das aber allmählich verdauen.
Seltsam klang für mich am Anfang auch die Aussage: "Fragt alles, was euch wichtig ist! Ihr werdet nie wieder die Chance haben, so viele kluge Pastoren auf einmal als Antwortende zu haben." Für mich klang das im ersten Moment als seien diese Pastoren die Einzigen auf der Welt, die richtige Antworten über Gott geben könnten. Später habe ich aber verstanden, dass sie sich einfach schon sehr viel mit der Bibel und unseren Fragen beschäftigt haben und daher gute Antworten geben können.

Nebenbei gab es noch typisch koreanischen Sport und Spiele wie z.B. Volleyball mit den Füßen.
Ach ja, das Schlafen wäre auch erwähnenswert: Wir Mädels haben alle in einem Raum typisch koreanisch auf dem Boden mit Decken geschlafen. Hart aber witzig =)!

In den beiden Tagen hatten meine Katrin und meine Anni Geburtstag und obwohl ich den ganzen Tag an sie gedacht habe, hatte das Internet kein Erbarmen mit mir uns ich konnte ihnen nicht gratulieren! Es ist doch schwerer noch "Zu Haus" zu sein, wenn man so weit weg ist... Deshalb jetzt noch Gottes Segen an euch beide!

Das "Dorf"

Mittwoch, den 17.9. gings früh morgens mit dem Zug auf nach Jeon Ju. Den meisten fiel der Abschied von ihren Gastfamilien ziemlich schwer, ich wusste ja: bald bist du wieder hier.

Nach 3 Stunden kamen wir also an und wurden sehr sehr herzlich mit Rose und Kofferabnehmen empfangen. Pastor Hamm, der der koreanische Initiator der Partnerschaft und der Pastor der Gemeinde in Jeon Ju ist, war persönlich mit da.

Eine Fahrt durch die 600000-Einwohnerstadt bewies: Für uns ist sie groß! Die Menschen in Seoul dagegen, konnten gar nicht verstehen, warum wir in ein solch langweiliges Dorf fahren. Ein "Dorf" mit Leuchtreklamen und Hochhäusern.

Nach einer kurzen Pause in der Gemeinde, in der das Ankommen übrigens auch überwältigend war:









und einer Pizza, wurden wir mit koreanischen supermoderngroßen Autos in ein nicht weit entferntes Ferienhaus gebracht, wo wir auf dem Boden sitzend von diversen Kulturschocks überrannt wurden, sei es beim Beten oder Singen oder "Amen"schreien. Anschließend gings in 2 Dorfgemeinden... diesmal wirklich Dorf: Es kreuchte und fleuchte überall.

Abends zurück in Jeon Ju gab es nach koreanisch traditionellem Essen in Pastor Hams Gemeinde noch einen Gottesdienst, um uns vorzustellen.

Damit ging der Tag der Uhrzeit nach zu urteilen schon wieder zu Ende, aber für uns wurde es noch einmal spannend: Neue Gastfamilien! Jules und meine Ma hat uns sehr lieb empfangen und die beiden Kids, die mit uns im Auto saßen, haben uns gleich gefallen =): Ein zwölfjähriges Mädchen mit perfektem Englisch und ein kleiner süßer quirliger Junge. Der Papa war grad nicht da.

Im Haus erwartete uns ein Willkommenschild mit Luftballons und unseren Namen: Toll!
Leider war die Müdigkeit zu groß, um sie schon jetzt näher kennenzulernen.
Also totmüde ins Bett
und Schluss.

Donnerstag, 25. September 2008

Jazz and the city

Ich schließe mit meinen Berichten einfach an, wo ich aufgehört habe, nämlich am Dienstag, den 16.9.:

Nachdem es uns Deutschen am Abend zuvor recht schwer gefallen war uns zu trennen, um in die Gastfamlilien zu fahren, war die lange Busfahrt mit der der Tag anfing, genau das richtige um unsere Erfahrungen zu teilen.

Danach waren wir in "Jazz and the city" - einem superstilischen Café.

Mittags haben wir das erste mal traditionell koreanisch gegessen... auf dem Boden sitzend (daran kann ich mich durchaus gewöhnen - die sind hier wie ich - laufen alle barfuss!) und seltsame Sachen probierend (da fällt Gewöhnung eher schwer).
Danach wurde uns die neueste technische Neuerung der aufstrebenden koreanischen Gesellschaft vorgstellt: megaTV. Das ist ein Programm, das Fernsehn, Filme, Radio, Spiele, Karaoke usw über Internet sendet. Sehr styisch!
Nach viel Fahrt zum Königspalast und der ernüchternden Erkenntnis, dass dieser an dem Tag geschlossen hatte, hatten wir noch etwas Zeit auf einer typisch traditionell koreanischen und touristisch aufgearbeiteten Staße zu bummeln.
Am Abend waren wir von einer A capella-Gruppe zum Privatkonzert eingeladen -der Hammer! Überschrift des Liedzettels war: Special Concert for Germany.

Mittwoch, 24. September 2008

much too much

hey hallo alle ihr daheimgebliebenen,
da mir in der letzten Woche kein Internet zur Verfügung stand, konnte ich nicht schreiben wie das Leben in der anderen Zeit so vor sich geht. In den nächsten Tagen werden sämtliche Berichte nachgeliefert.
Hier verändert sich jetzt sehr viel, denn die Menschen, die ich in den letzten 2 Wochen lieben lernen durfte und mit denen ich Korea entdeckt habe, werden morgen ins Flugzeug steigen und dann geht es für mich erst richtig los.
Ich mache übrigens Sprachfortschritte.
Deshalb Anionhikaseo! Eure gela*

Dienstag, 16. September 2008

내 가족을 - my hostfamily - Meine Gastfamilie

Seit gestern Abend kenne ich also meine Gastfamlilie: Die Familie eines Englischschuldirektors, die kein Englisch spricht. Okay, ein wenig übertrieben: Er kann wenige Worte, sie versuchts, der Sohn kanns wirklich, aber hat keine Lust immer zu übersetzen und die Oma kanns überhaupt nicht, obwohl sie ihrem Lächeln nach am liebsten mit mir kommunizieren würde. Ansonsten habe ich ein Zimmer bekommen, das heute und gestern Jule und mir gehörte. Das Bett ist riesig, toll! Doch scheinbar gibt es hier kein W-LAN, sodass ich im Wohnzimmer/Zimmer des Sohns das LAN-Kabel anstecken muss... naaaja.
Die näheren Details werden noch besprochen.
Das witzige an dieser ganzen Sache ist, das nichts -wirklich nichts- feststeht an diesem halben Jahr. Ich kam und wurde gefragt ob ich bleibe, oder mir eine eigene Wohnung suche, meinen Alltag werd ich selber gestalten usw.. Im Moment wird mir angeboten eine komplette Lehrerstelle, also 4-5 Stunden pro Tag, zu übernehmen. Darüber reden wir noch, denn ich weiß nicht, ob ich nen vollen Lehrerjob will. Ansonsten werd ich mir selber ne Gemeinde suchen, die mir gefällt, in der einen kenn ich ja schon Leute. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass die Familie gar nicht in der Gemeinde, die mir groß als die meinige vorgetellt wurde. Alles recht kompliziert!
Wir haben uns heute über das Sprachenlernen geeinigt: Ich werde erst mal keinen offiziellen Kurs machen, denn der bringt eh nicht so viel, ist teuer, begann heute schon und man braucht Vorkenntnisse, sondern im Gebrauch lernen. Vielleicht könnte ich dann den nächsten Kurs im Dezember belegen, um ein Zertifikat vorweisen zu können. Mal sehn.
Heute waren wir in Seoul unterwegs und hatten wieder Vorsträge, Sightseeing, Essen gehen und a little typical korean shopping. Das Essen gehen war klasse: Das erste mal so richtig traditionell mit auf dem Boden sitzen, zusammen aus kleinen Schüsslen essen und Co. Toll!
Appropos Essen: Meine Familie scheint sehr amerikanisch orientiert: Bisher hatten wir hier nix koreanisches, nur Weißbrot und amerikanisches Zeug. Und so ziemlich die erste Frage, die wir bekamen: "Have you ever been in the US?"
Heute hab ich begonnen eine Fächersammlung anzulegen von überall, wo ich so hinkomme, um am Ende meines Lebens meinen Enkeln von allen Reisen zu erzählen =). Irgendwann wird auch ganz sicher ein Fächer aus der USA dabei sein. Dann werd ich meiner Gastfamilie schreiben.
Eure in vielen Jahren weitgereiste Gela

Montag, 15. September 2008

koreanisch ≠ koreanisch

Diese Gleichung ginge laut Frau Schwarzrock nicht auf, doch meine gegenteiligen Erfahrungen in diesem Bereich beweisen mal wieder: Für die Schule, nicht für das Leben lernen wir. Denn was wir lernen stellt sich als falsch heraus ;-).
Am Sonntag waren wir den ganzen Tag auf Achse und sind in Seoul in 3 verschiedenen riesigen Gemeinden im Gottesdienst gewesen. Das interessante daran ist: Keiner war wie der andere. Ich hatte von unserem allerersten koreanischen Gottesdienst einen Eindruck und dachte, alle seien so. Doch gestern wurde ich vom Gegenteil überzeugt: Koreanisch ist nicht nur das, was ich bisher kannte, sondern auch hier gibt es Verschiedenstes: Traditionelles, Neues, Inovatives, Lautes, Leises und so weiter...
Die Messe in der ich glaub 3. größten Gemeinde der Welt, der Yonggi Cho-Gemeinde oder Yoido Full Gospel Church, war eher für ältere und an die Gemeinde gewöhnte Menschen. Es war eine seltsame Stimmung irgendwie. Danach waren wir in einem Jugendgottesdienst der Caleb Gemeinde in einem Kinosaal und das war bis jetzt der schönste, obwohl wir am wenigsten verstanden haben. Wir haben festgestellt, dass unser Wohlfühlen dort vermutlich daran lag, dass er unserer Godi-Kultur recht nahe kam. Danach haben wir mit den Jugendlichen noch Zeit gehabt. Dazu waren wir auf dem Dach des Wolkenkrazers, in dem sich die Gemeinde befand und auf dem Gebäude in altem koreanischen Baustil standen. Das war sehr krass (und extrem heiß... das auch noch in schwarzem Kleid und hohen Schuhen.. puh!)!
Der nächste Gottesdienst war in einem riesigen Turnhalle, die extra dafür umgebaut wurde und die jeden Sonntag den ganzen Tag im 2-Stunden-Rythmus für Gottesdienste genutzt wird und immer voll ist! Die Halle gehört zur Samil-Gemeinde, die noch 2 weitere Häuser haben. WOW! Hiernach hatten wir endlich mal Zeit für tiefgehende Gespräche mit Koreanern. Und ich habe meine ersten 3 Adressen eingesackt und Visitenkarten verteilt an Leute, die sagten: "WOW, you are staying here for 6 month? we could make friends! Let us hang around together! I know some German students, I could introduce you!" Wow, how great!

Sonntag, 14. September 2008

30 Stunden in Korea...

... und es fühlt sich an wie mindestens eine Woche. Der Tag war mal wieder sehr anstrengend, aber ungluablich bereichernd. Wir durften heute in koreanisches Finanzmanagement hineinschnuppern und haben Vorträge zum Thema christlicher Verantwortung in diesem gehört... schon ziemlich krass, denn für mich schien Wirtschaft und Christsein immer relativ unvereinbar. Also, ihr lieben BWL-, VWL-, Internationales Mangement- oder sonstwas- Studierenden... fragt mich, ich weiß jetzt Bescheid -insofern der Referierende unserem Übersetzer an dieser Stelle Zeit zum Reden ließ ;).
Wichtigste Aussage für mich war: Das Geld, das wir haben, hat Gott uns zur Verfügung gestellt, es gehört also nicht uns, wir verwalten es nur. Daraus folgt, dass wir damit machen sollten, was der Besitzer möchte. Und was Gott möchte, erfahren wir in der Bibel: 90% des Geldes sind für uns, 10%für andere. Eigentlich ganz einfach. Zu diesem Zweck ist auch durchaus gut, das gegebene Vermögen zu mehren.
Im Rahmenprogramm dazu gab es interessante Gespräche, viele Fotos mit Deutschlandflagge, warmes herzhaftes Essen zum Frühstück, einen kleinen Seoulspaziergang und die erste Begegnung mit koreanischen Teens (die Kinder von einem der Organisatoren -toll!). Abends waren wir in einem Konzert... Jazz-Piano mit Gesang, ein Mann, sehr sehr geil, bis auf den Teil, den er mit Reden verbrachte, was für ein deutsches "Konzert" verhältnismäßig viel war.
Ach ja, und egal wo wir hinkommen: Immer werden wir auf die Bühne geholt, müssen uns vorstellen und sagen, was wir hier wollen, am besten noch singen ;).
Nur heute abend fielen wir überhaupt nicht auf, denn wir spazierten ein wenig im Seouler Nachtleben herum... meine Netzhaut ist noch jetzt überfordert von der Reizüberflutung der vielen Leuchtreklamen!
Jetzt gehts hier ab ins Bett, in 7 Stunden treffen wir uns schon wieder zum nächsten aufregenden Tag: Sonntag -wir haben schon die schicken Kleider und hohen Schuhe rausgekramt-!

Samstag, 13. September 2008

ich schrieb von Zeitverwirrung...

Dem glücklichen Zustand, dass ich aus lauter Winter-Sommer-weitweg-Zeitverwirrung meine Handyzeit eine Stunde zu weit gestellt habe, haben Jule und ich jetzt eine zusätzliche Stunde morgendliche Zeit zu verdanken =D.
Daher kann ich gleich von unserem ersten Gemeindebesuch erzählen, der gestern nach unserer Abholung vom Flughafen begann. Aufregender Weise ist dies die Gemeinde, in der ich das halbe Jahr bleiben werde. So kam ich also nach einer Reise, die gefühlte 3 Jahrhunderte dauerte, dort ziemlich fertig an und musste mich orientieren. Was dabei rauskam, war ziemlich überwältigend: Das Gemeindezentrum hat ein Café, wo die Leute miteinander sitzen, beten oder sich einfach mit Laptop&Co beschäftigen, eine eigene Buchhandlung (mit Jesus-Sammelkarten ;)), ein Gästehaus (in dem wir jetzt übernachten), eine Kantine und und und. Der Gebäudekomplex ist riesig... Fotos folgen.
Gestern abend waren wir dann in unserem ersten Gottesdienst, einem Jugend-Gebets-Gottesdienst.
Der Raum, der die Größe eines doppelten Kinosaals und auch dessen bequeme Sessel hatte, war für koreanische Verhältnisse ziemlich leer -nur ca. 3/4 der Sitze war besetzt-, denn zur Zeit feiert man in Korea das Neujahrsfest zu Hause in den Familien, was oft außerhalb von Seoul ist.
Der Lobpreis war wieder sehr beeindruckend... ein Aufgebot an Instrumenten: Eine Geige, 2 Gitarren, 2 Pianos, ein Schlagzeug, ein Riesenbass und sage und schreibe 7 SängerInnen. Letztere haben zusammen total krass improvisiert.
Danach standen viele noch auf den Gängen in Kreisen und haben koreanisch gebetet, was man sich so vorstellen kann: Man steht in einem Kreis und jeder spricht gleichzeitig in einem Affentempo und mit großer Lautstärke mit seinem Gott, was eine beeindruckende Geräuschkulisse gibt, wenn man den Gottesdienstsaal verlässt. Wir haben uns dann auch noch einmal zusammengestellt un mit einigen Koreanern "koreanisch" gebetet. Cool!
Auf einen neuen Tag!

Freitag, 12. September 2008

aktueller wetterbericht aus fernost

es ist schwül. und heiß. das perfektioniert unser aller erschöpftheit. alles ist diesig. ich habe heute erfahren, dass man den blauen himmel in Seoul grundsätzlich nicht sieht. wegen des smogs. ich werde ihn vermissen...

ein riesiges Wunder und viele Kilometer weiter...



Für ein halbes Jahr, das ganz in Gottes Hand liegen soll, hat sich der Herr mal einen kreativen Anfang mit viel Aufregung einfallen lassen:
Am Abend vor dem Flug -ich war noch panisch am Packen- rief Jule nach einem "Bin-ich-glücklich-dass-du-mitkommst"-Telefonat noch einmal an und fragte: "Braucht man wirklich einen Reisepass? Mein Kinderausweis ist abgelaufen."...
Viele Telefonate, Internetseiten und Mamabefragungen später machte ich mich voll mit schlimmsten Gedanken und Gebeten auf der Zunge wieder ans Vorbereiten...
Am nächsten Morgen bekomm ich ne SMS: "Gela, es klappt wahrscheinlich!". Man kann sich nicht vorstellen wie überglücklich und dankbar ich Jule am Flughafen in den Arm genommen habe!
Nach einem anstrengenden Flug, den ich neben einem älteren Berliner verbrachte, der gern über die Regierung schimpfte und mich am Ende doch noch an den Fensterplatz ließ, "weil ich so nett war", war der Moment des Ankommens ziemlich überwältigend. Hier sind viele Menschen, die unglaublich viel vorbereiten, damit es uns gut geht und wir können echt dankbar sein, obwohl es ab und zu ein wenig in Chaos ausartet ;-).
Das erst mal von eurer zeitverwirrten gela*
P.S.: Das mit dem Gepäck wurde alles pi mei Daumen gerechnet. Mein Koffer mit 23,3kg wurde einfach durchgeschoben und das Handgepäck noch nicht einmal gewogen... Da muss ich doch dem hinterhertrauen, was zu Haus geblieben ist... Aber was solls, dann kann ich hier wenigstens Shoppen gehen, denn das kann man hier... Das erste, was man sieht, wenn man nach Seoul reinfährt, ist das Parlamentsgebäude, das Zweite die Banken und das dritte die ShoppingMall-Reklame!

Dienstag, 9. September 2008

zwanzig kilogramm?!

liebe fluggesellschaften dieser welt,
wer hat sich denn das schon wieder ausgedacht? eine beschränkung auf 20 kg, wenn man für 6 monate sein land verlässt, halte ich für ziemlich unfair... darf man nicht mal hier auf sein recht als mädchen auf auswahl bei seinen klamotten bestehen?

Samstag, 6. September 2008

Vorfreude auf ein übermäßiges Maß an Freundlichkeit

Koreaner sind gastfreundlich, das habe ich nun schon gehört... Aber auch wenn man nur in einen koreanischen Gottesdienst in Frankfurth geht, merkt man, dass sich die Leute freuen, dass man da ist. Wenn das in Korea so weiter geht, kann es ja nur gut werden!
Und noch eine Erkenntnis: Auch wenn die Predigten -die man ja nicht versteht- für uns Deutsche etwas befremdlich wirken, der koreanische Lobpreis ist sehr beeindruckend (zumindest das, was ich bisher davon erleben durfte)!
Mal sehen wie sich dieser kleine Vorgeschmack eines Kulturschocks bestätigt...