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Montag, 8. Dezember 2008

Von der DDR nach Afrika und zurück nach Korea

Am Donnerstag hatte ich die Ehre wiederum ChunSik und den deutschen Gast -einen älteren Herren übrigens- zu begleiten. Leider war SoonHee dieses Mal nicht dabei.
Bevor es aber losging durfte ich mit einem Hochgefühl federnden Schrittes meinen Reisepass mit Visumsaufkleber und meine AlienID abholen.
So offiziell ausgewiesen durfte ich mich mit meinen beiden Begleitern wieder höchst beschwingt in die U-Bahn setzen und zum Treffpunkt für unseren Lunch fahren. Dafür haben wir jemanden getroffen, der sich für die Mission in Europa und besonders Deutschland interessiert, auf ChunSiks Homepage gestoßen ist und gleich gemailt hat. Auf die frohe Kunde, dass sich gerade zwei Einwohner des Missionsgebiets im Lande befinden, wurden wir sogleich zum Essen eingeladen. Im Endeffekt hat sich aber nur ChunSik mit ihm unterhalten, denn obwohl er Englich sprechen konnte, war diese Art der Unterhaltung für den Stralsunder in den 60gern nicht verständlich. Dafür verstand ich diesen um so besser, als er aus alten Zeiten in der DDR erzählte, was immer spannend ist.
Danach war mal wieder ein Treffen mit meiner Sprachlehrer/-schüler auf der Tagesordnung, der diesesmal jedoch mit einer netten modernen Kunstausstellung eingeleitet wurde. Auf dem Weg dahin waren die Gesprächsthemen aber noch viel anspruchsvoller: Über europäische Länder und ihren Einfluss zu Amerika und Noam Chomskys Meinung über beide (KjongHo brennt für diesen Autor und zurück in Deutschland werde ich wohl nicht drumherum kommen, tatsächlich eines seiner Bücher zu lesen...;-)) gelangten wir zu Weltproblemen in Afrika, die KjongHo sehr ausführlich in anstrengendem Englisch schilderte, um mich endgültig zu verwirren. Dennoch war ich anschließend zu einer ordentlichen Deutschstunde in der Lage, die jedoch auch nicht ohne Unterbrechung blieb: Während mein Begleiter auf Toilette war, kam eine Frau auf mich zu und fragte mich ob ich ihr helfen könne ihr Englisch zu verbessern. Da ich sie für nett hielt und nichts gegen einen geschenkten Kaffee habe, hatte ich nichts dagegn einzuwenden ihr meine Nummer zu geben. Als KjongHo aber wiederkam, wurde er ziemlich sauer der Frau gegenüber und eine aufmerksam gewordene Starbucks-Mitarbeiterin entschuldigte sich hinterher förmlich bei mir... Man kann sich meine Verwirrung vorstellen. Das Ganze hatte 3 Gründe: 1. Ist es für Koreaner unhöflich, mit jemanden in ein Gespräch zu verwickeln, der mit einem anderen Begleiter dort ist, wenn eben jener Begleiter nicht um Erlaubnis gebeten wird. Sogar wenn dieser gerade nicht anwesend ist. 2. Muss die Frau auf Koreanisch sehr unhöflich zu KjongHo gewesen sein und 3. hielt er es für eine Frechheit, dass eine Frau von mind.30 Jahren eine 18jährige anspricht, um von ihren Sprachkenntnissen zu profitieren. Die Starbucksmitarbeiterin entschuldigte sich hinterher, weil es auch ihr Job ist auf das Wohlbefinden ihrer Gäste zu achten und damit Fremdenansprechen zu verhindern. Interessante Erfahrung.

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