Lasst uns doch mal einen ganz normalen freien Abend in Korea und Deutschland vergleichen, wie ich ihn diesen Mittwoch hatte.
Mit meinem Gastbruder hatte ich abgemacht, dass wir mal etwas zusammen machen und so haben wir uns für Kino entschieden (Gemeinsamkeit: So etwas tut man in Deutschland gelegentlich auch.).
Jeder fand zu Hause noch etwas zu tun vorher, sodass es etwa 40 Minuten später als geplant losging (Gemeinsmakeit: Gewisse Deutsche haben auch Probleme mit Pünktlichkeit. Unterschied: Das passiert aber bei den allermeisten nicht jedes Mal.).
Kurz bevor wir das Haus verließen, bemerkte Joshua, dass er eigentlich nicht mitkann, da er sein Geld sparen muss. Natürlich habe ihn daraufhin eingeladen! (Unterschied: Das Leuteeinladen habe ich erst hier richtig gelernt, denn es ist üblich. Ein weiterer Unterschied, den man hieran gut sehen kann: Man spricht sehr offen über Geld und Gehälter. Außerdem würde sich der ein oder andere Deutsche vorher überlegen, ob er ins Kino gehen kann, doch das ist in dem Fall wohl eher persönlichkeits- als kulturbedingt.)
Neben dem Kino, das sich in einem Hochhaus mit Kaufhaus&Co befindet, (Unterschied: So etwas habe ich in Deutschland noch nie gesehen.) befindet sich ein billigeres Kaufhaus, in dem wir auf Joshuas Anregung hin zu Abend gegessen haben (Unterschied: Der Durchschnittsdeutsche isst zu Hasue und nimmt nicht jede Mahlzeit in einem von vielen günstigen Restaurants zu sich.). Es gab eine Riesenportion Omlette mit angebratenem Reis (=Omurice), ein großes Stück Fleisch, Suppe, Salat und eine Art Kroketten, die wir uns geteilt haben, für ca 3€ (Unterschiede: viel, lecker, billig, zusammen- Esskultur.).
Anschließend haben wir uns mit Caramel- und Salzpopcorn, sowie sauren Gummiebärchen für den Film eingedeckt (Gemeinsamkeit: Alle mögen beim Filmgucken was knabbern. Da es sich um meine Idee und meine Wahl handelte, ist es nicht verwunderlich, dass es unkoreanische Trolli-Würmer gab.)
Als wir schließlich im Kino im 8.Stock angekommen sind, mussten wir für den Ticketschalter eine Nummer ziehen (Unterschied^^), um vom Verkäufer gesagt zu bekommen, dass der von Joshua ersehnte Film nicht mehr im Programm ist (Unterschied: In Deutschland würde man sich wohl vorher über Zeiten und Programm informieren, doch bei meinen beiden koreanischen Kinobesuchen sind meine Begleiter mit mir einfach so hingegangen.).
Zurück im Fahrstuhl viel mir der Begriff "skygarden" auf und so sind wir in den 10. Stock gefahren, wo wir einen netten kalten dunklen Garten mit bunten, kohlkopfartigen Gewächsen auf dem Dach des Hochhauses betraten (Uuuunterschiede, oder hat jemand von euch in Deutschland schon mal einen Salatgarten im 10.Stock besucht?).
Auf dem Rückweg nach Hause haben wir in einer Videothek DVDs für einen Filmabend zu Haus geholt, wobei Joshua und ich jeweils eine gewählt haben und ich nur knappe 2€ bezahlt habe (Der Preisunterschied ist ein beneidenswerter Unterschied.).
Zu Hause haben wir es uns mit viel Popcorn und Sisters Act auf meinem Laptop, was erst funktionierte, nachdem ich die Region meines Laufwerks geändert hatte^^, gemütlich gemacht. Anschließend haben wir "Nim's island" begonnen, den Joshua ausgesucht hatte bis sein Vater um halb 1 nachts kam und den Jungen ins Bett brachte, der vorher nicht auf mein "You should go to bed!" gehört hatte (Welcher 12-jährige darf bei uns bis halb 1 aufbleiben, wenn am nächsten Tag um 8.30Uhr die Schule beginnt?!-Unterschied.).
Ein netter Abend also, der fast wie zu Hause war. ;-)
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1 Kommentar:
ich li-li-liiebe deinen schreibstil. absoult fantastisch
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