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Dienstag, 17. Februar 2009

1 Stunde näher an Deutschland.

Letzte Woche habe ich mich eine Stunde näher nach Deutschland bewegt. Gefühlt war es aber weiter weg. Mit der SAMIL Gemeinde gings auf Missionsreise nach Taiwan.
Neue Zeit. Neues Geld. Neue Sprache. Und das Ganze mit komplett neuen Leuten.
Diese neuen Leute waren alle so richtig zum Liebhaben, wenn man sich mit ihnen unterhielt. Einziges Problem an der Sache: Sprachbarrieren zwingen mich dazu, immer nur mit ein oder zwei Menschen gleichzeitig zu reden, sodass es recht schwierig war so etwas wie eine Gruppenzugehörigkeit zu entwickeln. Die brauchte man aber diesmal, da sich die 12-köpfige SAMIL-Gruppe durch Alters- und Begabungsunterschiede in kleinere Grüppchen unterteilte.
Doch nicht immer sind Sprachbarrieren ein Hinderniss. So habe ich z.B. zu einem der taiwanesischen Teenager eine ganz besondere Freundschaft aufgebaut, obwohl ich kein Wort Chinesisch und er kein bischen Englisch spricht. Augenkontakt, Zeichensprache und gelegentliche Übersetzungshilfe machens möglich ;-).
Wir haben aber nicht nur Gruppen gebildet und Freundschaften aufgebaut, sondern auch gearbeitet (auch wenn ersteres durchaus auch zur Arbeit dazugehört).
Wir hatten Kinderprogramm und Besuch eines Altenheimsheims, sowie die Korean Party für Jugendliche und die große Korean Party für alle (das Finale sozusagen). Zwischendurch haben wir Leute zu diesen Programmen eingeladen. Zu diesem Zweck habe ich auch eine Unterrichtsstunde in Englisch in einer middle school gegeben. Bei diesem Anlass habe ich mittendrin mal innegehalten und ein wenig über mich selber gelacht... Wie kommt ein Mensch nur in so witzige Situationen? Das deutsche Mädchen von 18 Jahren, das gerade Mal Englisch im Abitur mit 13 Punkten abgeschlossen hat, lehrt in 15jährige Teenager mit der Muttersprache Chinesisch in einer taiwanesischen Schule und wird dabei unterstützt von ihren koreanischen Freunden. Das klingt nach nem Witz ;-). War es aber nicht - höchstens witzig, da den Kids mein englischer Spielekontest mit gospelsharing gut gefallen hat. Mehr als die Hälfte kam am nächsten Tag zum Jugendprogramm in die Kirche - ich war begeistert. Und sie auch, ganz besonders als ihre Lehrerin vom Vortag nun auf der Bühne steht und allzu überzeugend die Betrunkene mimt. Wir hatten eine Menge Spaß!^^
Für all diese Missionsarbeit bot Taiwan ein interessantes Umfeld. Wir waren von einer kleinen Kirche eigeladen worden und arbeiteten zusammen mit den Jugendlichen, die schon zur Gemeinde gehören. Keine 5 Minuten zu Fuß war der nächste buddhistische Tempel und an jedem zweiten Haus klebten rote Sruchbänder, die Glück bedeuten, und Bildchen von Buddha und Konsorten. Die Kirchenmitglieder, die wir besuchten, hatten auch rote Srücheaufkleber, aber auf ihren Bildchen war Jesus. Alles sehr befremdlich.
Trotzdem hatten wir Erfolg. Unser Leiter sprach sogar von einem Wunder, weil nie zuvor so viele Menschen auf dem Kirchgelände gewesen sind - insgesamt erreichten wir rund 200 neue Menschen. Jetzt ist es an uns zu beten und an Gott zu schaffen, dass sie wieder kommen.
Am letzten Tag war Sightseeing angesagt *juhuu*. Wir besuchten ein sonnendurchflutetes Blumenfeld, auf dem ich mir bei 20°C oder mehr in der ersten Februarwoche einen Sonnenbrand holte *strahl*, mehrere Touristenorte mit traditionellem Kram, ein taiwanesisches Restaurant und eine größere Dort habe ich übrigens einen Deutschen in meinem Alter getroffen. Wie ich ihn erkannt habe? An seinem deutschen Englisch ;-). Meine taiwanesische Freundin hat ihn angesprochen und so hatte ich keine andere Chance als mich nett mit ihm zu unterhalten und dabei alle Blicke auf und zu ziehen - der große blonde blauäugige und die braunhaarig blaugrünäugige unterhalten sich ;-).
Fotos kommen bald.
Übrigens: Taiwanesen übertreffen Koreaner in Gastfreundschaft... Ja, es geht noch mehr. Die sind extra noch mal losgefahren und haben vegetarisches Essen für mich gkauft. Das hat aber auch zur Folge, dass du gar keine andere Chance hast als alles leer zu essen. PLATZ.

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